Marmelade selber machen: Einfache Tipps für leckeren Fruchtaufstrich
Ich erinnere mich noch gut an den Sommermorgen, an dem ich zum ersten Mal selbst Marmelade gekocht habe – mit roten Fingern vom Erdbeerpflücken, klebrigem Zucker auf der Arbeitsplatte und ganz viel Neugier. Seitdem gehört das Einkochen für mich einfach zur warmen Jahreszeit dazu. Es ist nicht nur eine tolle Möglichkeit, Früchte haltbar zu machen, sondern auch ein kleines Ritual geworden, bei dem man wunderbar abschalten kann.
In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, wie einfach es ist, Marmelade selbst zu machen – mit ein paar praktischen Tipps, Hinweisen und vielleicht auch etwas Inspiration für deine eigenen Kreationen.
Welche Marmelade kann man selber machen?

Das Tolle an selbstgemachter Marmelade ist, dass du nahezu jede Frucht verwenden kannst! Die Auswahl ist riesig und hängt davon ab, welche Früchte gerade Saison haben oder welche du besonders gerne magst.
Klassiker und beliebte Sorten
Erdbeermarmelade: Der ungeschlagene Favorit im Frühsommer! Einfach zuzubereiten und schmeckt fast jedem.
Himbeermarmelade: Intensiv fruchtig und aromatisch. Ideal, wenn du es etwas süßer magst.
Aprikosenmarmelade: Ein sonniger Klassiker, der besonders gut zu Croissants und Brötchen passt.
Kirschmarmelade: Egal ob Süß- oder Sauerkirschen, Kirschmarmelade ist immer ein Genuss.
Johannisbeermarmelade: Oft etwas herber, besonders die roten und schwarzen Johannisbeeren, was ihnen eine feine, säuerliche Note verleiht.
Pflaumen-/Zwetschgenmus: Technisch gesehen eher ein Mus, aber super beliebt im Herbst und oft mit Zimt und Nelken verfeinert.
Brombeermarmelade: Sammeln im Spätsommer macht Spaß und die Marmelade ist herrlich dunkel und vollmundig.
Saisonale Highlights und ungewöhnliche Ideen
Rhabarbermarmelade: Im Frühling ein Muss! Oft mit Erdbeeren kombiniert, um die Säure auszugleichen.
Holunderbeermarmelade: Eine herbstliche Spezialität, die oft mit Äpfeln oder Birnen gemischt wird.
Quittenmarmelade: Eine Herausforderung, da Quitten sehr hart sind, aber der Aufwand lohnt sich für das einzigartige Aroma.
Feigenmarmelade: Süß und leicht exotisch, passt super zu Käse.
Hagebuttenmarmelade: Sehr aufwendig in der Zubereitung (wegen der Kerne), aber unglaublich vitaminreich und aromatisch.
Wie kocht man Marmelade richtig ein? Grundrezept
Rezept von AliceGang: FrühstückSchwierigkeit: Einfach4
Gläser15
Minuten4
Minuten700
kcal4
Stunden4
Stunden19
MinutenDu brauchst: großer Kochtopf (am besten mit dickem Boden, damit nichts anbrennt), sterilisierte Gläser mit Schraubverschluss (Menge je nach Füllmenge deiner Gläser, rechne mit 4-6 Gläsern à 200-250 ml), Schöpfkelle, Trichter, kleines Tellerchen (für die Gelierprobe)
Marmelade selber machen: Zutaten
1 kg frische Früchte (z.B. Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen, Aprikosen – gewaschen, entstielt/entkernt und bei größeren Früchten kleingeschnitten oder leicht zerdrückt)
1 kg Gelierzucker 1:1 (oder 500 g Gelierzucker 2:1 für weniger Süße)
Saft einer halben Zitrone (hilft beim Gelieren und sorgt für eine frische Note)
Zubereitung
- Gläser sterilisieren
- Wasch die Gläser und Deckel gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel.
- Du kannst sie entweder für ca. 10 Minuten bei 120 °C in den Backofen stellen oder für etwa 5-10 Minuten in kochendem Wasser sterilisieren. Die Deckel nur kurz ins heiße Wasser legen, da die Dichtungen sonst leiden könnten.
- Lass die Gläser kopfüber auf einem sauberen Küchentuch abtropfen und trocknen. Sie sollten noch warm sein, wenn du die Marmelade einfüllst.
- Früchte vorbereiten
- Wasch die Früchte, entferne Stiele, Blätter oder Kerne.
- Schneide größere Früchte klein oder zerdrücke sie leicht mit einer Gabel oder einem Kartoffelstampfer. Bei sehr weichen Früchten wie Himbeeren oder Erdbeeren reicht oft schon das Zerdrücken.
- Marmelade kochen
- Gib die vorbereiteten Früchte zusammen mit dem Gelierzucker und dem Zitronensaft in den großen Kochtopf.
- Rühr alles gut um und lass es mindestens 3-4 Stunden ziehen. Das hilft den Früchten, Saft zu ziehen, und dem Zucker, sich aufzulösen. Das ist besonders wichtig, wenn du Gelierzucker 2:1 oder 3:1 verwendest.
- Bring die Mischung unter ständigem Rühren zum Kochen.
- Lass die Marmelade ab dem Zeitpunkt, an dem sie sprudelnd kocht, exakt 4 Minuten lang kochen (bei Gelierzucker 2:1 oder 3:1 beachte die Packungsanleitung, meist sind es 3 Minuten). Rühr dabei immer wieder um, damit nichts anbrennt.
- Gelierprobe machen
- Gib einen kleinen Löffel der kochenden Marmelade auf das kleine, kalte Tellerchen.
- Lass es kurz abkühlen (am besten im Kühlschrank).
- Schieb dann mit dem Finger über die Marmelade. Wenn sie Falten wirft und nicht mehr flüssig ist, ist sie perfekt geliert. Falls nicht, koch sie noch 1-2 Minuten länger und wiederhole die Probe.
- Marmelade abfüllen
- Nimm den Topf vom Herd. Wenn sich Schaum gebildet hat, schöpf ihn mit einem Löffel ab – das verbessert die Haltbarkeit und Optik.
- Füll die heiße Marmelade sofort mithilfe des Trichters und der Schöpfkelle randvoll in die vorbereiteten, noch warmen Gläser.
- Verschließ die Gläser sofort fest mit den Schraubdeckeln.
- Abkühlen lassen
- Stell die Gläser für ca. 5 Minuten auf den Kopf (das sorgt für ein Vakuum und eine längere Haltbarkeit).
- Dreh sie dann wieder um und lass sie vollständig aufrecht abkühlen. Der Deckel sollte sich nach dem Abkühlen leicht nach innen wölben.
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Deine eigene Marmelade machen & Frühstück genießen
Nach all dem Schneiden, Kochen und Abfüllen ist der schönste Moment endlich da: Das Ergebnis steht vor dir. Aber das wahre Highlight kommt erst noch. Nimm dir morgen früh Zeit für einen ganz besonderen Moment. Hol dein frischgebackenes Brot heraus, bestreich es mit Butter und setz dann einen großzügigen Löffel deiner eigenen, selbstgemachten Marmelade darauf. In diesem Glas steckt nicht nur Frucht und Zucker, sondern deine Arbeit, deine Freude und deine ganz persönliche Note. Jeder Bissen wird dir zeigen, dass es sich gelohnt hat, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Welche Frucht wirst du als Erstes einkochen? Schreib es mir in die Kommentare!
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